Arbeitsmigration – Asien in der Welt

Berlin, Alte Feuerwache | 04.03.2024 - 07.03.2024
Leitung:Dr. Anselm Feldmann
Geistliche Begleitung:P. Christoph Wichmann OP

Primär für Stipendiatinnen und Stipendiaten aus Asien

Arbeitsmigration in und aus Asien ist ein bedeutendes Phänomen. Allein aus Pakistan migrierten im Jahr 2020 knapp 1,5 Mio. Arbeitskräfte nach Saudi Arabien, eine knappe weitere Million in die Vereinigten Arabischen Emirate (Quelle: Hauptabteilung Wirtschaftliche und Soziale Angelegenheiten der Vereinten Nationen). Die Arbeitsmigration in Asien ist allerdings besonders vielfältig. Die Binnenmigration aus ländlichen Gebieten in die urbanen Wachstumsräume spielt ebenso wie die Migration zwischen Ländern eine große Rolle.

In diesem Seminar wird insbesondere die Arbeitsmigration in die sogenannten ‚3D-Jobs’ (dirty, dangerous and difficult) betrachtet, welche vor allem in der Care-Arbeit, dem Bau- wesen, der Fischerei- und Landwirtschaft und auch im Bereich der Prostitution stattfindet. Sie speist sich vorwiegend aus den wirtschaftlich schwächsten Ländern Asiens und bedient eine Nachfrage aus den Schwellen- und Industrieländern dieses Kontinents. Durch diese Vorgehensweise will das Seminar den sehr heterogenen Formen von Arbeitsmigration aus und innerhalb Asiens Rechnung tragen.

Berlin, der Veranstaltungsort dieses Seminars, kann mit einer ganz besonderen Geschichte bezüglich der Migration aus Asien aufwarten. So wurde die Stadt beispielsweise während der deutschen Teilung zu einem Zuhause für zahlreiche Menschen aus Vietnam, da die Deutsche Demokratische Republik mit der Volksrepublik Vietnam ein Gastarbeiterprogramm abgeschlossen hatte, das viele vietnamesische Fachkräfte nach Ost-Berlin brachte. Zur gleichen Zeit kam es in der Bundesrepublik Deutschland zur Anwerbung von Arbeitskräften aus Ost- bzw. Südostasien (vornehmlich aus Südkorea oder von den Philippinen), vor allem im Bereich des Bergbaus und der Krankenpflege. Darüber hinaus gewährte die BRD im Rahmen der humanitären Zuwanderung ab 1978 rund 23.000 vietnamesischen Flüchtlingen, den sog. „Boatpeople“, Zuflucht vor der sozialistischen Herrschaft in ihrem Heimatland. Seit der Wiedervereinigung zieht Berlin auch Menschen aus anderen Teilen Asiens und der Welt an. Die deutsche Hauptstadt bildet damit einen einzigartigen Hintergrund, um sich mit asiatischer Migration auseinanderzusetzen.