Rassismus besprechbar machen

Aachen, Bischöfliche Akademie | 20.02.2025 - 23.02.2025
Leitung:Dr. Marko Kuhn, Miriam Rossmerkle, KAAD
Dr. Laura Büttgen, Bischöfliche Akademie des Bistums Aachen
Geistliche BegleitungDr. Stefan Voges, Fachbereichsleitung Geistliches Leben, Bistum Aachen

Viele internationale Studierende erfahren in ihrem Alltag in Deutschland rassistische Diskriminierung aufgrund ihrer sozio-kulturellen Merkmale (Religion, Nationalität etc.) und/oder biologischen Zuschreibungen (Hautfarbe, Haarstruktur etc.). Auch wenn rassistisches Denken heutzutage meist weniger offen sichtbar ist, ist diese spezifische Diskriminierungsform strukturell tief im alltäglichen gesellschaftlichen und kulturellen Leben verankert.

Bei Rassismus handelt es sich um eine Ideologie, die auf der jahrhundertealten „Rassenlehre“ aufbaut, welche im Kontext der Aufklärung und europäischen Kolonialisierung entstand. Mit dieser wurden Kolonialherrschaft und damit einhergehende Ausbeutung legitimiert.

Dieses Seminar beschäftigt sich mit Rassismus als  gesellschaftsstrukturierendes System und nimmt somit in den Blick, wie  Rassismus  auf  individueller  und  kollektiver Ebene wirkt. Ebenso  sollen  angrenzende  Themen  wie  Intersektionalität in Form von Mehrfachdiskriminierung behandelt werden. Durch das Kennenlernen verschiedener Perspektiven hat das Seminar zum Ziel, die Studierenden für dieses Thema zu sensibilisieren, ihre Sprechfähigkeit zu fördern und gemeinsam – anhand  von Erfahrungsberichten und praktischen Hinweisen – Handlungsmöglichkeiten zu erschließen. Das Seminar wird im Plenum kein ,Safer Space‘ für BIPoc (Schwarze Menschen, Indigene Menschen und Menschen of Colour) sein, sondern einen gemischten Raum anbieten, in dem sich Stipendiatinnen und Stipendiaten mit unterschiedlichen Leveln an Rassismuserfahrung diskriminierungssensibel und wertschätzend begegnen können. Dabei sollen auch Resilienz, Wehrhaftigkeit und psychische Gesundheit von rassifizierten Personen besprochen sowie ein permanent zugänglicher ,Safer Space‘ mit rassismus-sensibler psychologischer Begleitung angeboten werden. Zudem soll bewusst gemacht werden, warum es sich trotz oder gerade wegen der Kontroversität lohnt, dem Thema Raum zu geben.

Das Seminar findet in Kooperation mit der Bischöflichen Akademie des Bistums Aachen statt.