Leitung: | Dr. Thomas Krüggeler |
Ort: | Münster, Akademie Franz Hitze Haus |
Geistliche Begleitung: | Pfr. Thomas Schulz, Geistlicher Rektor, Franz Hitze Haus |
Am Beispiel tropischer Wälder lässt sich das Dilemma aufzeigen, dass sich zwischen Wachstumsideologie und ökologischen Erfordernissen auftut. Wissenschaft und internationale Organisationen werden nicht müde zu betonen, dass der Erhalt der Wälder für die Zukunft der Menschheit unverzichtbar ist, aber internationale wirtschaftliche Interessen erhalten den Druck aufrecht, agrarische Anbaugebiete, Bergbaubereiche und Siedlungsflächen auf Kosten der Wälder zu erschließen.
Mit Blick auf die Situation tropischer Wälder in Afrika, Südostasien und Südamerika will sich dieses Seminar dem Problem multidisziplinär nähern und waldökologische Aspekte genauso eingehend diskutieren wie Fragen nach möglichen ökonomischen und politischen Maßnahmen zum Schutz des "Lebensraum Wald". Unter einer Verschärfung der Klima- und allgemeinen Umweltkrise wird hoffentlich die Einsicht wachsen, dass Waldflächen ernsthaft und wirksam geschützt werden müssen.
Wem gehört der Wald? Was ist nachhaltige Waldnutzung? Wer entscheidet über seine Zukunft und wer bezahlt für seinen Erhalt? Dies sind zentrale Fragen des Seminars, die unter Beteiligung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus dem Bereich der Forst- und Waldökologie sowie den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften behandeln werden. Das Seminar richtet sich also sowohl an Studierende der Forst-, Umwelt- und Agrarwissenschaften als auch an Stipendiatinnen und Stipendiaten, die sich aus anderen Perspektiven mit Umweltfragen beschäftigen.
Aus kirchlicher Sicht sind die Sozialenzyklika Laudato si‘ (2015) und die Inhalte der Amazonassynode (2019) zwingende Bezugsgrößen zu diesem Thema.