Dreißig ehemalige, aktuelle und zukünftige Stipendiatinnen und -Stipendiaten des KAAD, die alle für den Masterstudiengang Sozialpädagogik an unserer jesuitischen Partneruniversität Rafael Landívar (URL) gefördert wurden und werden, nahmen an dieser Veranstaltung in Antigua Guatemala teil. Die KAAD-Alumnae Mag. Melissa Angélica Lemus García und Dr. Leonor Lucia González Quiñónez, die maßgeblich am Aufbau des Studiengangs beteiligt waren, hatten Workshops vorbereitet, bei denen die Teilnehmenden Fragen behandelten wie: Was sind die größten sozialen Herausforderungen in meinem Arbeitsumfeld? Worin sollte unser (persönliches/institutionelles) Engagement als Mitglied des internationalen KAAD-Netzwerks bestehen?
Für viele Teilnehmende war das Seminar ihr erster direkter Kontakt mit der KAAD-Gemeinschaft in Guatemala und einem Repräsentanten der Bonner Geschäftsstelle. Darum diente die Veranstaltung auch dem Ziel, das KAAD-Netzwerk zu vergrößern und seinen Zusammenhalt zu intensivieren. Der Masterstudiengang an der URL spielt dabei eine zentrale Rolle, auch weil zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter der Ortskirche dieses Projekt unterstützen. Da die Absolventinnen und Absolventen das Studium berufsbegleitend absolvieren, setzen sie die Studieninhalte unmittelbar in ihren Arbeitsbereichen um. Im Januar 2024 wird die mittlerweile dritte Studierendenkohorte das Studium aufnehmen. Dafür hat der KAAD zehn Stipendien an besonders qualifizierte und engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kirchlicher Institutionen (Caritas, Menschenrechtsbürodes Erzbistums vonGuatemala (ODHAG) etc.) vergeben. Im Rahmen ihres Guatemala-Engagements übernimmt die Hauptabteilung Weltkirche der Diözese Rottenburg-Stuttgart die gesamte Finanzierung dieser Stipendien.
Auf dem Programm des Besuches stand natürlich auch ein Treffen mit Alumnae und Alumni, die in den vergangenen Jahren Master- und Promotionsstudien in Deutschland absolviert haben. Im Rahmen eines Treffens berichteten zehn dieser Ehemaligen von ihren vielfältigen beruflichen Tätigkeiten an Universitäten, in der öffentlichen Verwaltung oder im Privatsektor. Die Alumnae und Alumni haben sich nach teils schwierigen Anfängen beruflich gut etabliert. Viele von ihnen gehören internationalen Alumni-Gruppen des KAAD an (Salud Global, Ecología Integral etc.).
Gegen Ende des Aufenthalts hatte Thomas Krüggeler noch die Gelegenheit, mit dem Rektor der URL, P. Miquel Cortés Bofill SJ zu sprechen, der ein wichtiger Partner des KAAD ist, weil er als Präsident des Partnergremiums Guatemala die Geschicke unserer Arbeit in Zentralamerika lenkt. P. Cortés legt großen Wert auf die Verbindung zwischen universitärer Arbeit und dem sozialen Engagement der Kirche. Darum blickt er ebenso interessiert auf den Masterstudiengang in Sozialpädagogik wie auf unser Bemühen, Studierende aus Guatemala bei ihren Studien in Deutschland zu begleiten.
Der Besuch vom 08. bis zum 15. November 2023 fiel in eine Zeit großer politischer Unsicherheit in Guatemala, denn die international weitgehend diskreditierte Regierung des Landes lässt nichts unversucht, die Amtseinführung des gewählten Präsidenten, César Bernardo Arévalo de León, zu Beginn des nächsten Jahres zu verhindern. Auch KAAD-Alumni und Repräsentanten der URL nahmen an friedlichen Protesten gegen die Regierung teil.