Alumni-Konferenz in Nitra, Slowakei

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„In Traditionen verwurzelt – der Welt gegenüber offen“ lautete der Titel der KAAD Alumni-Konferenz, die vom 5. bis zum 7. September 2023 in Nitra, Slowakei, stattfand. An der Konferenz nahmen 16 Alumni aus der Slowakei, Tschechien, Ungarn, der Ukraine, Polen, Lettland sowie Bosnien und Herzegowina teil.

 

Begrüßt wurden die Teilnehmenden durch die Präsidentin des Alumni-Vereins, Dr. Stanislava Galowa, den Vorsitzenden des slowakischen Partnergremiums, Pfr. Prof. Dr. Peter Volek und dem Referatsleiter Osteuropa, Markus Leimbach. Konferenzort war das Priesterseminar auf dem Burgberg, dem historischen und aktuellen Sitz der Bischöfe von Nitra. Die Diözese Nitra gründet sich auf das Wirken des Hl. Kyrill und Hl. Methodius, den Schutzpatronen Europas, die für die Evangelisierung in dieser Region stehen. Dass sie auch für die Verbindung von Tradition und Moderne stehen, ging aus einem Grundsatzvortrag von Pfr. Dr. Antun Datelinka (verfasst in Zusammenarbeit mit Bischof Prof. Viliam Judak) hervor.

Pfr. Prof. Dr. Robert Horka, Vizedekan der theologischen Fakultät der Comenius-Universität in Bratislava, verglich das Thema Synodalität in den Kommentaren des hl. Augustinus und denen von Papst Franziskus, während Dr. Ján Gunčaga, Professor für Pädagogik und Didaktik in der Mathematik (ebd.) die historische Entwicklung der Lehrerbildungsanstalten in der Slowakei und in Ungarn vorstellte. Mit der kulturellen und architektonischen Entwicklung der Stadt Hradec Králové beschäftigte sich Prof. Dr. Petr Polehla von der Universität Hradec Králové. Eine polnische Perspektive auf die Säkularisationsprozesse in Ostmitteleuropa eröffnete der Germanist Dr. Krzysztof Zarski von der Universität Breslau in einem Online-Vortrag. Dr. Imre Todor, Pädagogikdozent an der Babeș-Bolyai-Universität Cluj zeigte in seinem Vortrag die pädagogischen Herausforderungen der Umwelterziehung und ihre Umsetzungsmöglichkeiten im pädagogischen Bereich auf.

Dr. Nataliya Yashchyk, Germanistin an der Nationalen Pädagogischen Wolodymyr Hnatjuk-Universität Ternopil, beleuchtete anhand eines handlungsorientierten, interaktiven und webbasierten Projekts für DaF-Lernende, wie wichtig internationale Plattformprojekte für die wissenschaftliche Vernetzung sind. An ihrem Projekt nehmen Universitäten aus der ganzen Welt teil. Neben dem Austausch gibt es auf der Plattform mehrere Arbeitsgruppen zur Forschung und Entwicklung von neuen Lehrmethoden und Materialien. Ebenfalls aus dem Fachgebiet der Germanistik meldete sich Dr. Ritas Nagy (Eötvös-Loránd-Universität in Budapest) zu Wort. Die Wissenschaftlerin forscht zu der Bedeutung der deutschsprachigen Kalender in den mehrsprachigen Städten Ostmitteleuropas im 18. und 19. Jahrhundert. Die Kalender spielten eine große Rolle bei der Volksbildung in der damaligen Zeit und sind heute eine wichtige Quelle für die Erforschung der Kultur der deutschen Minderheit in Ungarn. Anknüpfend an kulturelle Aspekte kam der letzte Vortrag von der online zugeschalteten Germanistik-Professorin Prof. Dr. Nikolina Pandza aus Mostar und setzte sich mit Hochzeitsbräuchen und dem Volksgesang „ganga“ auseinander.

Umrahmt wurde die Konferenz unter anderem durch mehrere Meditationseinheiten mit P. Josef Maureder SJ, dem Leiter des Kardinal-König-Hauses in Wien, der den Teilnehmenden seine Methode des „Beten mit dem Leib“ näherbrachte. Eine Führung über den historischen Burgberg mit einer Besteigung des Turmes der Kathedrale von Nitra, ein Besuch in der historischen Diözesanbibliothek sowie ein gemeinsamer Abschlussgottesdienst, zelebriert von Pfr. Prof. Dr. Peter Volek, rundeten die Konferenz ab. Insgesamt bot die KAAD-Alumni-Konferenz den Teilnehmenden eine gute Möglichkeit, interdisziplinäre Perspektiven zu dem Thema zu diskutieren und verschiedene kulturelle und wissenschaftliche Ansätze kennenzulernen, sich auszutauschen und zu vernetzen. 

Dr. Nataliya Yashchyk