Bildung für Frieden und Entwicklung – KAAD Jahresbericht 2024 erschienen

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Der Katholische Akademische Ausländer-Dienst (KAAD) hat seinen Jahresbericht 2024 veröffentlicht. Darin dokumentiert das kirchliche Stipendienwerk sein weltweites Engagement für Bildung, Dialog und Frieden.

Mit seiner Studienförderung richtet sich der KAAD an junge Menschen aus dem Globalen Süden und Osteuropa, die bereit sind, Verantwortung für die Entwicklung ihrer Heimatländer zu übernehmen – getragen von einem christlichen Menschenbild und einer internationalen Solidarität.

Förderung mit geistlicher und gesellschaftlicher Zielrichtung
Ziel des KAAD ist es, gut ausgebildete Fachkräfte zu stärken, die nach ihrem Studium in Deutschland oder im Heimat- bzw. Drittland aktiv an der sozialen, wissenschaftlichen und pastoralen Entwicklung ihrer Herkunftsregionen mitwirken. Die Förderung umfasst weit mehr als finanzielle Unterstützung: Sie bietet ein ideelles Bildungsprogramm, geistliche Begleitung und den Zugang zu einem globalen Netzwerk, das kirchlich, akademisch und zivilgesellschaftlich verankert ist. Im Jahr 2024 wurden 364 Stipendiatinnen und Stipendiaten gefördert, insbesondere aus Ghana, Äthiopien, dem Libanon, Syrien, Indonesien und Peru. Gefördert wird in unterschiedlichen Programmen – in Deutschland, aber auch „sur place“ oder in Drittstaaten. Die Auswahl erfolgt in enger Kooperation mit kirchlichen Partnerstrukturen vor Ort.

Neuer Name: Ausdruck partnerschaftlicher Verbundenheit
Die Mitgliederversammlung des KAAD e. V. hat im Berichtsjahr beschlossen, den bisherigen Namen in „Katholischer Akademischer Austauschdienst“ zu ändern. Der Begriff „Austausch“ steht dabei für einen interkulturellen und geistlichen Dialog – für das Miteinander von Erfahrungen, Wissen und Glauben, das die Arbeit des KAAD prägt. Die Umsetzung der Namensänderung ist für 2025 vorgesehen.

Wissen verantworten: Jahresakademie zu Künstlicher Intelligenz
Die ideelle Förderung des KAAD thematisiert regelmäßig globale ethische Herausforderungen. Die Jahresakademie 2024 widmete sich interdisziplinär den Chancen und Risiken der Künstlichen Intelligenz, insbesondere mit Blick auf gesellschaftliche Folgen im Globalen Süden. Fragen der Menschenwürde, des Bewusstseins und der Verantwortung wurden in Vorträgen und Foren diskutiert. Auch in Partnerländern wie Simbabwe war KI ein Thema von Seminaren und Fachgruppen.

Internationale Zusammenarbeit für Frieden und Gerechtigkeit
In Kooperation mit Adveniat wurde ein neues Stipendienprogramm für kirchlich engagierte Laien und Ordensleute in Lateinamerika ins Leben gerufen. Es stärkt kirchliche Strukturen in der Region und vernetzt die Geförderten mit dem weltweiten KAAD-Netzwerk. In Ägypten fand eine Auslandsakademie zu Fragen der Öffentlichen Gesundheit aus interreligiöser Perspektive statt. Zudem engagiert sich der KAAD weiterhin in Ländern wie Äthiopien, Kolumbien, Myanmar oder dem Libanon – auch unter schwierigen politischen Bedingungen.

Ein geistlicher Ort für den Spracherwerb
Seit 2024 sind die neuen Stipendiatinnen und Stipendiaten des KAAD zum Deutsch-Intensivkurs im Katharinenkloster Angermund bei Düsseldorf untergebracht. Die Benediktinerinnen bieten dort nicht nur Unterkunft, sondern geistliche Begleitung und Gemeinschaft – ein gelungener Ausdruck des KAAD-Ansatzes, Bildung, Glauben und interkulturelles Lernen zu verbinden.

Finanzierung und Netzwerkpflege
Mit einem Gesamtetat von rund 4,8 Millionen Euro wurde die Arbeit 2024 zu 49 Prozent durch Kirchensteuermittel getragen. Weitere Zuwendungen kamen von Misereor/KZE, dem Auswärtigen Amt, Renovabis und Drittmittelpartnern aus Universitäten und Diözesen. Das Netzwerk des KAAD umfasst 46 Partnergremien weltweit und 37 Alumni-Vereine, die sich in Forschung, Kirche und Gesellschaft engagieren.

„Menschen begleiten, die Verantwortung übernehmen“
KAAD-Präsident Pater Dr. Hans Langendörfer SJ betont im Jahresbericht die geistige Dimension der Förderung: „Wir wollen Menschen begleiten, die über Wissen und Bildung hinaus eine Haltung der Verantwortung mitbringen – für ihre Gesellschaft, für die Schwächsten, für den Frieden. In einer Welt voller Umbrüche sind es solche Menschen, die Hoffnung stiften.“
 

KAAD-Jahresbericht 2024 zum Download