So hat die Bildungskommission – bestehend aus 15 Delegierten der Stipendiatinnen und Stipendiaten, der Leitung des KAAD, zehn Mitarbeitenden der Geschäftsstelle und den beiden geistlichen Beiräten –am 17. und 18. Juni 2022 im KSI Siegburg getagt und das Bildungsprogramm des KAAD für das Jahr 2023 beraten und beschlossen.
Folgende Regionalseminare, d. h. Seminare für Stipendiatinnen und
Stipendiaten einer bestimmten Region bzw. eines Kontinents sind (unter noch modifizierbaren Arbeitstiteln) geplant:
- Dekolonialisierung und Kontextualisierung von Bildung in afrikanischen Ländern
- Gegenwärtige Herausforderungen für ethnische Minderheiten in Asien
- Der synodale Weg in Lateinamerika
- Die politische Instrumentalisierung von Religion im Nahen Osten
- Good Governance in Osteuropa.
Regionalübergreifende, allgemeine Seminare:
- Konflikt und Gewalt: Zur Versöhnung finden
- Automatisierung und Künstliche Intelligenz als Herausforderung und Chance
- Männlichkeit neu denken
- Das Eigene und das Andere: Kulturelle Identität und ihre Äußerungsformen
- Tropische Wälder: Vom Konflikt zwischen traditionellen Entwicklungsstrategien und ökologischen Erfordernissen
Zusätzlich zu diesen Veranstaltungen bietet die Geschäftsstelle noch weitere Workshops und Seminare an: Einen Workshop rund um das Thema der Reintegration (jährlich alternierend mit dem Workshop für Doktoranden), sowie den bereits seit einigen Jahren jährlich stattfindenden Interkulturellen Workshop für unsere neueingereisten Stipendiatinnen und Stipendiaten.
Als geistliche Angebote werden wieder die Spirituellen Tage sowie die Studien- und Pilgerfahrt nach Rom auf dem Programm stehen.
Die Jahresakademie 2023 mit dem Arbeitstitel „Sorge für das gemeinsame Haus: Sozial-ökologische Transformation und Klimagerechtigkeit – globale Perspektiven“ greift verschiedene Seminarvorschläge der Stipendiatenschaft auf, die sich u. a. mit den technisch-naturwissenschaftlichen sowie geisteswissenschaftlichen Aspekten der Bewältigung des Klimawandels bzw. seiner Folgen beschäftigen.
Das Rundgespräch am Abend stellte die Fragen in den Mittelpunkt, welche Erfahrungen (positiver oder negativer Art) die Stipendiatinnen und Stipendiaten als internationale Studierende in Deutschland bisher gemacht haben – und ob darunter auch diskriminierende oder rassistische Erlebnisse gewesen seien. Zunächst einmal hielten die Stipendiatinnen und Stipendiaten fest, wie prägend der Aufenthalt in Deutschland für die eigene Identität sei. Oftmals, so berichteten Geförderte aus afrikanischen Ländern, zähle für das Gegenüber nur die Hautfarbe, weitere Herkunftsmerkmale oder Differenzierungen würden von anderen Personen nicht vorgenommen. So entstehe eine Art „black identity“. Zusätzlich zu diesen pauschalisierenden und z. T. auch diskriminierenden Differenzerfahrungen wurde beispielsweise von diskriminierenden Erfahrungen bei der Wohnungssuche berichtet.