Das Promotionsstudium in Deutschland – Chancen und Fallstricke

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Um sich mit den Herausforderungen und Eigenheiten des Promotionsstudiums in Deutschland zu befassen, kamen am 09. und 10. Dezember 17 Promotionsstipendiatinnen und -stipendiaten unter der Leitung von Dr. Nora Kalbarczyk zu einem digitalen Workshop zusammen.

Die Zeit der Promotion ist aus vielfältigen Gründen eine einzigartige Phase, die die Doktorandinnen und Doktoranden – unabhängig von ihrer Herkunft – vor einige Probleme stellen kann. Für internationale Promovierende sind die Herausforderungen aufgrund anderer kultureller Kontexte noch einmal größer, denn das Promotionsstudium in Deutschland ist durch besondere Merkmale gekennzeichnet, die im Vergleich zu anderen Ländern einzigartig sind, was sich beispielsweise in dem Wort „Doktorvater“ oder „Doktormutter“ ausdrückt.

Um sich mit den zahlreichen Charakteristika des Promotionsstudiums in Deutschland zu befassen, fand daher vom 09. bis zum 10. Dezember unser digitaler Workshop „Das Promotionsstudium in Deutschland – Chancen und Fallstricke“ unter der Leitung unserer Generalsekretärin, Dr. Nora Kalbarczyk, statt.

Die Teilnehmenden tauschten sich anhand von Leitfragen zu den Erwartungen an und den Erfahrungen mit ihrem Promotionsstudium in Deutschland aus. Es zeigte sich, dass dieser Austausch einem konkreten Bedürfnis entsprach, sich mit anderen Doktorandinnen und Doktoranden über diese Zeit und die damit einhergehenden Probleme zu besprechen. So konnten die Erfahrungen kontextualisiert und miteinander abgeglichen werden – und man stellte fest: Viele Erfahrungen sowie Hürden und auch Schwierigkeiten ähneln sich. Darüber hinaus wurden einige Fragen in praktischer Hinsicht sowie Fragen zu der Geschichte und den wissenschaftstheoretischen Prämissen der deutschen Promotion formuliert.

Letztere zu beantworten war die Aufgabe von Prof. em. Dr. Stefan Fisch (Neuere und Neueste Geschichte der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften, Speyer). Sein grundlegender Vortrag zur „Geschichte des Promotionssystems in Deutschland“ gab einen Einblick in die vielfältigen Schichten der Entwicklung des deutschen Wissenschaftsverständnisses, von der Universität der vier klassischen Fakultäten als europäischer Institution über die Neukonzeptualisierung der Universität als „Forschungsuniversität“ durch das Humboldt’sche Bildungsverständnis zu heutigen Gegebenheiten des Promotionssystems, die in eben jenen Entwicklungen gründen.

In einem weiteren inhaltlichen Teil gab Nora Kalbarczyk einen Überblick der verschiedenen Phasen einer Promotion und stellte Strategien zur Vermeidung, Verminderung und Lösen der unterschiedlichen damit einhergehenden Krisenphänomene vor.

Aufgrund der großen Bedeutung dieser Veranstaltung für unsere Promovierenden wird dieses Seminar nun jährlich angeboten.