Eberhard Schockenhoff, der Präsident des KAAD, ist verstorben

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Professor Dr. Eberhard Schockenhoff ist am vergangenen Samstag den schweren Verletzungen infolge eines Unfalls erlegen. Zusammen mit der weltweiten KAAD-Gemeinschaft trauern wir um unseren Präsidenten, der seit Oktober 2016 tatkräftig und ideenreich an der Spitze unseres Förderungswerks gestanden hat und mit uns gern den Weg einer zweiten Amtszeit ab dem kommenden Jahr gegangen wäre. Mit der deutschen Kirche und der theologischen Fachwelt verliert der KAAD einen herausragenden Intellektuellen, der auf unsere Stipendiatinnen und Stipendiaten mit offenem Herzen zugegangen ist, wie deren Beileidsbekundungen es bezeugen. Noch im März 2020, kurz vor dem Lockdown, hat er die diesjährige Auslandsakademie des KAAD in Lima mit seinen Beiträgen bereichert. Höhepunkt seiner Amtszeit war das 6o. Jubiläum des KAAD 2018, das er auf den zentralen Veranstaltungen in Bonn, Berlin und Manila prägte.

Schockenhoff war ein begeisterter und begeisternder akademischer Lehrer und deckt mit seinem Werk das gesamte Spektrum der theologischen Ethik ab, zuletzt mit einer umfangreichen Abhandlung zur Friedensethik („Kein Ende der Gewalt?“). 1953 in Stuttgart geboren, studierte er in Tübingen und Rom Theologie, wo er 1978 zum Priester geweiht wurde. Er arbeitete mit Alfons Auer und Walter Kasper zusammen und übernahm nach einer Professur in Regensburg 1994 den Freiburger Lehrstuhl. Von 2001-2016 war er Mitglied, seit 2008 auch stellv. Vorsitzender des Deutschen Ethikrats. In seinem Berufungsschreiben für den KAAD betonte Kardinal Marx für die Bischofskonferenz, „dass wir dem KAAD eine große Bedeutung beimessen, weil er auf erfolgreiche Weise den wissenschaftlichen Nachwuchs aus vielen Teilkirchen in aller Welt unterstützt.“

Die Satzung des KAAD sieht vor, dass der Generalsekretär Dr. Hermann Weber den Verstorbenen für das Förderungswerk vertritt. Den Vorstand, dem Eberhard Schockenhoff angehörte, leiten der Rottenburger Domkapitular Dr. Heinz Detlef Stäps und sein Stellvertreter Burkhard Haneke (Renovabis).

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