Im Vorfeld des 53. Eucharistischen Weltkongresses in der ecuadorianischen Hauptstadt Quito (08.-15.09.2024) fand an der Pontificia Universidad Católica de Ecuador (PUCE) vom 05.-07.09. eine internationales Alumni-Seminar des KAAD mit dem Titel „Synodale Prozesse in der Katholischen Kirche: Lateinamerika und Deutschland im Vergleich“ statt, zu dem der örtliche Alumni-Verein Asociacion Ecuatoriana de Exbecarios Católicos en Alemania (AEBCA) neben ehemaligen ecuadorianischen Stipendiatinnen und Stipendiaten auch Alumni aus Peru und Kolumbien eingeladen hatte. Die Veranstaltung war nicht nur für KAAD-Alumni, Studierende und Lehrende der PUCE geöffnet, sondern auch für interessierte Teilnehmende des Eucharistischen Weltkongresses.
Einleitend hielt Prof. Dr. Carlos Miguel Gómez (Universidad del Rosario, Bogotá, Kolumbien) einen Vortrag zum Thema „Post-säkulare Transformationen der Religion in Lateinamerika“, in dem er Säkularisierungsprozesse nachzeichnete und ihre unterschiedlichen Einflüsse auf die Religiosität darstellte (beispielsweise in Form von Fundamentalismus und de-institutionalisierter Religiosität). Daran schloss sich der Hauptvortrag von Dr. Frank Ronge an, Leiter des Bereichs Glaube und Bildung der Deutschen Bischofskonferenz und ehemaliger Leiter des Synodalbüros, in dem er die zentralen Elemente des Synodalen Wegs in Deutschland skizzierte. In der anschließenden Diskussion reichten die Beiträge von bekannten Kritikpunkten (wie etwa der Gefahr der Kirchenspaltung) bis hin zur Anerkennung der Struktur der synodalen Treffen, das heißt der Anerkennung von formulierten Beschlüssen, deren Umsetzungen transparent und nachvollziehbar sind.
Weitere Vortragende aus Kolumbien und Peru erweiterten das Bild (Amazonassynode, Kirchliche Versammlungen unter Einbeziehung von Laienorganisationen und Initiativen, etc.) der gelebten Synodalität in Lateinamerika. Während das Seminar den lateinamerikanischen Teilnehmenden tiefere Einblicke in ihre lateinamerikanischen Nachbarländer und in die synodalen Prozesse in Deutschland und bot, zeigten sich die deutschen Christen beeindruckt von der Vielfalt und der gelebten Synodalität in Lateinamerika, die sich beispielsweise in der Amazonassynode, in kirchlichen Versammlungen und der Einbeziehung von Laienorganisationen und Initiativen zeigt.
Abschließend führte KAAD-Alumnus Carlos Ignacio Man Ging SJ die internationale Teilnehmergruppe durch die historische Altstadt von Quito und bot sachkundige Führungen durch verschiedene Klöster und Kirchen an.
Das Seminar zeigte, dass sich große Teile der Kirche auf dem von Papst Franziskus geforderten Weg der synodalen und missionarischen Umkehr befinden.