Nach der Begrüßung und Einführung begann der inhaltliche Teil des Seminars mit einem Workshop, in dem sich die Teilnehmenden entsprechend ihrer Fachbereiche anhand von Leitfragen zu den Erwartungen an und den Erfahrungen mit ihrem Promotionsstudium in Deutschland austauschten. Es zeigte sich, dass das Angebot des Austauschs einem konkreten Bedürfnis entsprach, sich mit anderen Doktoranden über diese Zeit und die eventuell damit einhergehenden Schwierigkeiten zu besprechen. So konnten die Erfahrungen kontextualisiert und miteinander abgeglichen werden – und die Teilnehmenden stellten fest stellte fest: Viele Erfahrungen sowie Hürden und auch Schwierigkeiten ähneln sich. Darüber hinaus wurden einige Fragen zur Praxis, zur Geschichte und zu den wissenschaftstheoretischen Prämissen der deutschen Promotion formuliert.
Um letztere zu beantworten, reiste Prof. em. Dr. Stefan Fisch (Neuere und Neueste Geschichte der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften, Speyer) nach Bonn. Sein grundlegender Vortrag zur „Geschichte des Promotionssystems in Deutschland“ gab einen Einblick in die vielfältigen Schichten der Entwicklung des deutschen Wissenschaftsverständnisses, von den vier klassischen Fakultäten der Universität als europäischer Institution über ihre Neukonzeptualisierung als „Forschungsuniversität“ durch das Humboldt’sche Bildungsverständnis bis hin zu den heutigen Gegebenheiten des Promotionssystems, die in eben jenen Entwicklungen gründen.
In einem weiteren inhaltlichen Teil gab Nora Kalbarczyk einen Überblick über die verschiedenen Phasen einer Promotion und stellte Strategien zur Vermeidung, Verminderung und Lösung der unterschiedlichen, damit einhergehenden Krisenphänomene vor.
Um dem Stress des Alltags zu entfliehen, führte die Exkursion die Seminarteilnehmenden per Schiff auf dem Rhein Richtung Siebengebirge – eine anschließende Stadtführung durch Bonn rundete den kulturellen Teil dieses Workshops ab. Spirituell wurde das Seminar durch die Morgenimpulse und den gemeinsamen Gottesdienst im Bonner Münster geprägt.
Alles in allem wurde deutlich, dass diese Veranstaltung für die Promotionsstipendiatinnen und -stipendiaten von besonderer Bedeutung ist – und daher regelmäßig angeboten werden wird.