Mehrtageswanderung an der Mosel

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Das Wandern gehört heute zu den zehn beliebtesten Hobbies der Deutschen. Um diese einst traditionelle Fortbewegungsart von Pilgern, Kaufleuten und Handwerkern selbst zu erfahren, trafen sich vom 29. September bis zum 03. Oktober 16 Geförderte aus 14 Ländern mit Ute Baumgart zu drei Tageswanderungen im Mittleren Moseltal.

 

Die erste Tagestour am Samstag führte von Cochem aus auf dem Moselsteig durch die Weinberge hinauf in den Hunsrück und wieder hinab an die Mosel zum Wallfahrtsort Beilstein. Hier besuchte die Gruppe die Schwarze Madonna von Beilstein, eine Marienfigur aus dem 12./13. Jahrhundert, die einst von Spanischen Besatzungsgruppen im Dreißigjährigen Krieg zurückgelassen wurde.

Der Sonntag begann mit dem Besuch des Hochamtes anlässlich des Erntedankfestes in der Wallfahrtskirche Maria Martental, wo die Gruppe Verstärkung von sieben Mitarbeitenden aus der KAAD-Geschäftsstelle sowie dem Präsidenten P. Dr. Hans Langendörfer SJ und dem ehemaligen Generalsekretär Dr. Hermann Weber erhielt. Gemeinsam wanderte die große Gruppe durch das Tal der Wilden Endert und feierte am Abend das dreißigjährige Dienstjubiläum der Seminarleiterin in Cochem.

Die letzte und längste Tour am Montag fand in Begleitung von Manuel Andrack statt, Deutschlands bekanntestem Wanderer und Autor u. a. von Wanderbüchern. Über steile Schieferfelsen ging es in das Idyllische Elzbachtal zur Burg Eltz, einer der schönsten mittelalterlichen Burgen Deutschlands. Während der Wanderung referierte Manuel Andrack über die Geschichte des Wanderns, die Lust der Deutschen am Wandern, das System der Wanderwege und gab Auskunft zu vielen Fragen der Teilnehmer und Teilnehmerinnen.

Für einige Geförderte war dieses Seminar die erste Wandererfahrung, die sie teilweise an ihre körperlichen Grenzen führte. Nach den drei Tagen waren alle glücklich und zu Recht stolz, die verschiedenen Strecken von je ca. 14 km bewältigt zu haben.

 

Stimme eines Teilnehmers

Ich bin außerordentlich dankbar für die Möglichkeit, Teil dieses Wanderevents gewesen zu sein, das uns mit unschätzbaren Erfahrungen bereichert hat. Gerne möchte ich einige der Erkenntnisse teilen, die ich aus diesem Seminar gewonnen habe:

 

  • Ich hatte die Gelegenheit, die Bedeutung des Wanderns für die deutsche Gesellschaft zu erfahren. Es war inspirierend, Menschen unabhängig von ihrem Alter, Geschlecht oder Gesundheitszustand dabei zu beobachten, wie sie gemeinsam die Berge und Täler durchwanderten und zu sehen, wie durch derartige Aktivitäten eine gesündere und positivere Gesellschaft gefördert werden kann.
  • Das Seminar eröffnete mir einen neuen Blickwinkel auf das ungenutzte Potenzial meiner Heimat. Ich stamme aus einer bergigen Region, in der mehr als 65 Prozent des Landes von üppigen Regenwäldern bedeckt sind. Ich könnte mir vorstellen, in meiner Heimat Dschungelwanderungen zu organisieren, um die natürliche Schönheit der vielfältigen Flora und Fauna, der Flüsse, Wasserfälle und mehr erfahrbar zu machen.
  • Das Seminar gewährte einen faszinierenden Einblick in die mittelalterliche Geschichte Deutschlands. Besuche der Burg Eltz und der Wallfahrtskirche Maria Martental  überstiegen das reine Sightseeing und enthüllten die bemerkenswerten Baustile vergangener Epochen. Es war fesselnd, diese architektonischen Bauwerke zu bewundern, die von den Menschen vergangener Zeiten geschaffen wurden.

Zusammenfassend war das Wanderseminar eine immense Lerngelegenheit für alle Teilnehmenden.

 

Bereket Mamo Gebremeskel, Äthiopien

 

 

Die Gruppe mit P. Dr. Hans Langendörfer SJ vor der Wallfahrtskirche Maria Martental anlässlich des Dienstjubiläums von Ute Baumgart

Dr. Hermann Weber würdigt die Jubilarin während der Feier in Cochem

Die Wandergruppe mit Manuel Andrack