Mit Gott verbunden – Spirituelle Tage im Kloster Beuron (23.-27.07.2020)

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Wenn wir aufwachen, greifen wir normalerweise als Erstes nach unserem Smartphone, lesen und beantworten Nachrichten. Doch diesmal war dem nicht so, denn wir waren im Kloster Beuron, im oberen Donautal, wo es kein gutes Handysignal gibt und wir isoliert von der Außenwelt waren. Keine Internetverbindung, um Videos auf YouTube anzusehen oder unsere sozialen Netzwerke zu überprüfen.

Stattdessen bot sich uns die Möglichkeit, uns mehr auf unsere persönliche Situation zu konzentrieren, uns selbst zu finden und anderen zu begegnen, die diese schönen Erfahrungen mit uns teilen würden. Wir haben eine andere Art der Verbindung erfahren, Begegnungen mit Gott gehabt, und wir konnten dank dieser spirituellen Verbindung auf weitere, andere Bedürfnisse reagieren – auf die Natur mit einer für viele von uns neuen und unbekannten Landschaft, und auf neue Menschen, die uns geholfen haben, uns selbst in dieser Erfahrung zurechtzufinden und auch sie kennen zu lernen. Diese Menschen, das sind die anderen KAAD-Stipendiat*innen, die an diesem Seminar teilgenommen haben, und auch die benediktinische Ordensgemeinschaft, die uns willkommen geheißen hat.

Unsere Zeit in Beuron war gefüllt von Gottesdiensten, Augenblicken der Meditation, einer Wanderung zur Kapelle St. Maurus, wo wir eine besondere Open-Air-Messe feierten, einem Filmabend zu dem Film „Schwestern“, Reflexionen über die Hl. Schrift und persönlichen Meditationsübungen unter der geistlichen Begleitung der KAAD-Beiräte Thomas Eggensperger OP und Ulrich Engel OP.  Wir trafen uns in Kleingruppen, die es ermöglichten, uns gegenseitig kennen zu lernen und gegenseitiges Vertrauen zu erfahren, uns selbst und anderen zu begegnen. Wir fühlten uns von den anderen Stipendiat*innen unterstützt und teilten viel miteinander, von sehr persönlichen Erfahrungen bis hin zu schönen Momenten der Erholung.

Im Kloster Beuron, unserem Rückzugsort, konnten wir unseren Horizont erweitern und bereichernde, spirituelle Erfahrungen machen. Wir durften das Haus mit der benediktinischen Gemeinschaft teilen und ihre Geschichte und ihre Art, den Glauben zu leben, kennenlernen. Sie haben uns willkommen geheißen und dafür gesorgt, dass wir uns auch während der Messe zu Hause fühlten.  Der Aufenthalt war sehr angenehm und friedlich, das Essen war lecker, der Service sehr freundlich, und sie ließen uns ihre Gastfreundschaft spüren. Wir sahen und lernten von dieser Gemeinschaft, von ihrer Art und Weise sich zu verstehen, sich gegenseitig zu respektieren und miteinander in tragender Gemeinschaft zu leben. Während der Zeit in Beuron konnten wir ein wenig das Gleichnis vom verlorenen Sohn studieren, uns über unsere Meinung und über unsere persönliche und kulturelle Art, das Wort Gottes zu interpretieren, austauschen.  Wir stellten fest, dass wir uns zu verschiedenen Zeiten unseres Lebens mit jeweils einer anderen Figur in diesem Gleichnis identifizieren können.  Doch Gott, unser Vater, ist immer voller Mitgefühl und Liebe für uns da, und wir haben auch erkannt, dass wir aus demselben Haus kommen und von derselben Mutter und demselben Vater stammen.

Bald werden wir wieder zu Hause, in unserem Alltag, sein, mit einem guten Handysignal für unsere Smartphones, werden weiterhin unsere Atemschutzmasken tragen und den gebotenen Abstand halten. Doch immer wieder werden wir uns an die Erfahrungen erinnern, die wir während der Zeit in Beuron gemacht haben: Denn hier wurden uns Wege gelehrt, mit Gott, mit der Natur und auch auf spiritueller und sozialer Ebene miteinander verbunden zu sein.  Wir werden uns gerne an unsere Tage in Beuron erinnern.

Wir danken Euch, dass Ihr Euch Zeit genommen habt diesen Bericht zu lesen und hoffen, dass Ihr selbst auch solch besondere Erfahrungen machen könnt.

von Verónica Amador Chamorro, Carlos Zegarra Moretti und Pedro Andrés Barrera Carrillo

Gruppe

Wir sind dankbar für diese Tage, die es uns ermöglicht haben, unserem tiefen Bedürfnis Ausdruck zu verleihen, Gott näher zu kommen, still zu werden und etwas Zeit mit uns selbst zu verbringen. Unsere spirituellen Erfahrungen als KAAD-Stipendiat*innen im Kloster Beuron haben uns gezeigt, dass selbst Masken oder Abstandhalten uns nicht die Möglichkeit nehmen können einander nahe zu sein. Wir danken dem KAAD, dass ihr dies auch in Zeiten einer Pandemie sicher möglich gemacht habt.