In Bangladesch stand der Austausch mit den Partnern vor Ort im Mittelpunkt, in Thailand hingegen der Austausch mit unseren myanmarischen Stipendiatinnen und Stipendiaten in Bangkok sowie die Netzwerkarbeit mit Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit in Nordthailand, Chiang Mai. Diese Stadt sowie die nördliche Region Thailands insgesamt, sind ein besonders wichtiger Anlaufpunkt für Geflüchtete aus dem benachbarten Myanmar.
Der Besuch in Bangladesch sollte ein erstes persönliches Kennenlernen der Verantwortlichen seitens des KAAD und des Partnergremiums ermöglichen und zudem zu einem besseren Verständnis der Bedürfnisse im Land beitragen. Dazu standen Treffen mit Vertretern des Partnergremiums, Pater Patrick Simon Gomes und Dr. Benedict Alo D’Rozario, dem Erzbischof von Dhaka, Bejoy Nicephorius D’Cruze, dem Vizebotschafter Deutschlands in Bangladesch, Jan Janowski, dem Leiter des Landesbüros der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), Dr. Andreas Kuck, und den Alumni des KAAD in Dhaka an. Zudem wurden mehre Pfarreien in und um Dhaka, sowie eine Schule besucht. Bangladesch ist ein sehr junges (Altersmedian 26,7 Jahre; statista) und sehr dynamisches Land. Zudem ist es das am dichtesten besiedelte Flächenland der Welt. Besondere Herausforderungen im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit stellen die Herausforderungen des Klimawandels, insbesondere die Trinkwasserversorgung, der Städtebau, erneuerbare Energien, küstennahe Hochseefischerei, das Justizsystem und Arbeitnehmerrechte, und nicht zuletzt die Flüchtlingsproblematik, insbesondere der 900.000 Rohingya im Flüchtlingscamp bei Cox’s Bazar, dar. Für den KAAD ist es ein besonderes Anliegen, die Zusammenarbeit zu vertiefen, das Partnergremium zu stärken und perspektivisch eine Alumni-Vereinigung zu gründen. Außerdem freuen wir uns über die Wiederwahl unseres Alumnus Dr. Benedict Alo D‘Rozario zum Präsidenten der Caritas Asien.
Während in Bangladesch die Arbeit mit dem Partnergremium in Vordergrund stand, lag in Thailand der Fokus auf dem Austausch mit und die Unterstützung von unseren myanmarischen Stipendiatinnen und Stipendiaten. Dazu wurde die Netzwerkarbeit mit Nichtregierungsorganisationen und Einrichtungen der Kirche in Nordthailand ausgebaut. In Chiang Mai traf sich Anselm Feldmann mit Pater Dung Pham SJ vom Catholic Student Network in the North of Thailand. Das Programm, das von Father Dung geleitet wird, bietet Bildungsprogramme vorwiegend für Studierende der ethnischen Minderheiten im Norden Thailands an. Diese Minderheiten wie Karen und Shan (Tai Yai) leben oft sowohl auf der thailändischen wie der myanmarischen Seite der Grenze. Beim Treffen mit den myanmarischen Stipendiatinnen und Stipendiaten in Bangkok konnte auf diverse Fragestellungen der Geförderten eingegangen werden. Zudem berichteten sie von ihrem Adhoc-Engagement für Ortschaften in den von Zyklon Mocha betroffenen Gebieten in Myanmar. Dieses Engagement zeigt einmal mehr das Engagement der vom KAAD Geförderten für ihre Herkunftsgesellschaften.