Der Schriftsteller Kurt Tucholsky schrieb 1928 in einem Gedicht „Denn der schönste Platz, der hier auf Erden mein, das ist Heidelberg in Wien am Rhein…“. 96 Jahre später kamen nun 16 KAAD-Geförderte aus Heidelberg und Karlsruhe im Katholischen Universitätszentrum Heidelberg (KUZ) mit unserem Präsidenten P. Dr. Hans LangendörferSJ, unserer Afrika-Referentin Miriam Rossmerkel, unserem Vertrauensdozenten in Heidelberg, Prof. Dr. Thomas Gasenzer, dem Hochschulseelsorger Markus Brutscher (KUZ Heidelberg) und Pastoralreferentin Josephine Wößner (KHG Karlsruhe) in dieser schmuckhaften Stadt zusammen.
Im Vordergrund stand vor allem ein ausführliches Kennenlernen mit und unter den Stipendiatinnen und Stipendiaten, damit sie sich an ihrem Studienort und in der Region besser vernetzen können. Im Rahmen des Treffens wurde auch ein Besuch bei der Bahnhofsmission Heidelberg geplant, weshalb sich die Gruppe im Vorfeld in einem World-Café mit dem Thema der Obdach- und Wohnungslosigkeit in Deutschland auseinandersetzte. Dabei gingen die Stipendiatinnen und Stipendiaten auch auf die Obdachlosigkeit in ihren insgesamt 15 verschiedenen Heimatländern ein. Die Schwerpunkte lagen dabei auf den Gründen und Ursachen der Wohnungslosigkeit, den unterschiedlichen Realitäten von sozial marginalisierten Personen und den vorhandenen Hilfsstrukturen in den jeweiligen Ländern. Während einige Parallelen gefunden wurden, konnten auch deutliche Differenzen zwischen den Weltregionen erkannt werden, vor allem in der Prävalenz von Hilfsangeboten, aber auch bei der Funktionalität von sozialen Auffangnetzen, die in weniger individualisierten Gesellschaftsformen deutlich ausgeprägter erscheint. Anhand der Erarbeitung dieses Themas konnten die Studierenden viel über die Begebenheiten und Strukturen ihrer jeweiligen Herkunftsregionen lernen.
Der anschließende Besuch bei der Bahnhofsmission ermöglichte allen Teilnehmenden eindrückliche und berührende Einblicke in die wertvolle Arbeit dieser ökumenischen Institution. Die eineinhalbstündige Gesprächsrunde, bei der die Mitarbeitenden der Bahnhofsmission ihre Arbeit vorstellten und viele Fragen beantworteten, zeigte die oft unsichtbar bleibende Realität der Obdachlosigkeit und der sozialen Marginalisierung in Deutschland auf – auch die enorme Vielfältigkeit dieser wichtigen Arbeit wurde noch einmal verdeutlicht.
Nach diesem interessanten Besuch wurde der Abend mit einem gemeinsamen Abendessen im äthiopischen Café Saron abgerundet, bei dem die Studierenden die schmackhafte Küche Äthiopiens – einem Fokusland des KAAD – kennenlernen konnten.