Wie üblich gingen auch dieser Bildungskommission einige intensive Wochen voraus, in der sich die Delegierten mehrmals zusammen mit ihren jeweiligen Regionalgruppen ausgetauscht und die aus ihrer Perspektive wichtigen Themen definiert und ausformuliert haben. Die Stipendiatinnen und Stipendiaten haben sich dabei mit einer Vielzahl an Themenbereichen auseinandergesetzt – seien es die Themen Gesundheit und Bildung oder Demokratieerziehung und Leadership, Kirchliche Reformen und Interreligiöser Dialog, Kolonialismus und Identität oder Technik und Nachhaltigkeit.
Diese Seminare wurden (mit folgenden, noch modifizierbaren Arbeitstiteln) in das Bildungsprogramm 2022 aufgenommen:
Regionalseminare
Leadership in Afrika – Tradition und Zukunft
Rhetoriken der Entfremdung. Gegenwärtige interreligiöse Entwicklungen in Asien
Denkmäler als Symbole der Konstruktion und Rekonstruktion nationaler Identitäten in Lateinamerika
Bildung im Nahen Osten – Heute und morgen
The EU goes East: Die Europäische Union und Osteuropa – Zwischen Hoffnung und Enttäuschung
Regionalübergreifende, allgemeine Seminare
Frauenrechte im 21. Jahrhundert (Dieses Seminar wird im Kontext des Katholikentags 2022 in Stuttgart stattfinden)
Lernen aus der deutschen Geschichte: Versöhnen und Erinnern
Plötzlich digital! Licht und Schatten sozialer Medien
Mental Health generell und interkulturell
Space and Sustainability – Wie nachhaltig ist die Weltraumforschung?
Die Jahresakademie 2022 vom 28. April bis zum 1. Mai 2022 wird sich mit (Arbeitstitel) „Kirchenreformen aus weltkirchlicher Perspektive“ beschäftigen. Wie jedes Jahr wird die Geschäftsstelle einen Interkulturellen Workshop für Sprachschüler/innen anbieten, als neues Angebot kommt ab 2022 ein Workshop für Doktoranden hinzu.
Als geistliche Angebote werden außerdem wieder Spirituelle Tage und die Studien- und Pilgerfahrt nach Rom auf dem Programm stehen.
In einem Rundgespräch nach der Themenfestlegung stand der Austausch darüber im Mittelpunkt, wie die Stipendiatinnen und Stipendiaten die Zeit der Pandemie als internationale Studierende in Deutschland wahrgenommen haben, d.h. wie sich für sie der Alltag gestaltet hat, wie sich die Pandemie auf ihr Studium und auf das Studieren ausgewirkt und welche Formen des Austausches mit den Hochschulgemeinden in dieser Zeit möglich gewesen ist. Nachdem sich die Studierenden in Kleingruppen ausgetauscht haben, berichten sie im Plenum von ihren Gesprächen. Dabei wird die Vielfalt an Erfahrungen deutlich: Es wird von dem negativen Einfluss der Pandemie bzw. den damit verbundenen Einschränkungen auf Körper und Seele berichtet. Das Studium hat durch die eingeschränkten Kommunikationsformen und durch geschlossene Bibliotheken und Labore gelitten, gleichzeitig ist der psychische Druck gestiegen, die Sorge um das Wohl der Familie im Heimatland kam als weiterer belastender Faktor hinzu. Jedoch berichteten die Delegierten von einem sehr guten und engen Austausch mit den Hochschulgemeinden in dieser Zeit.