Afrika Referat - Unser Programm

Die Schwerpunktländer des KAAD verteilen sich über vier Regionen, in denen es jeweils ein Partnergremium des KAAD gibt, welches die Angelegenheiten des KAAD vertritt und besonders im Prozess der Vorauswahl von Bewerbenden eine wesentliche Rolle spielt. In Westafrika ist Ghana das Schwerpunktland, am Horn von Afrika ist es Äthiopien und im südlichen Afrika liegt der Schwerpunkt auf Simbabwe. In Ostafrika gibt es ein Partnergremium im Schwerpunktland Kenia, aber auch die beiden Nachbarländer Uganda und Tansania sind im Fokus.

In jeder der vier Regionen, in denen das KAAD Afrika-Referat tätig ist, gibt es die Möglichkeit sogenannter „Sur-Place“- oder „InCountry“ - Stipendien. Diese beschränken sich allerdings auf Stipendien für Master-Studien. Die möglichen Studienorte sind: Kumasi/Ghana, Addis Abeba/Äthiopien, Nairobi/Kenia und Harare/Simbabwe. Die Stipendiatinnen und Stipendiaten können dort ein Masterstudium absolvieren und sind in ein Bildungsprogramm aus thematischen Treffen, sozialen Aktivitäten und einem jährlichen Seminar im Rahmen der bestehenden KAAD-Alumnivereine eingebunden. 

Stipendien für Deutschland sind im Afrika-Referat fast ausschließlich auf Promotionen beschränkt. Die Stipendiatinnen und Stipendiaten rekrutieren sich dabei entweder aus engagierten Nachwuchs-Akademikern, die der KAAD noch nicht kennt oder aus den Alumni des Sur-Place/InCountry-Programms, die bereits Teil des KAAD-Netzwerks in ihren Ländern sind. Dabei hat sich eine Fokussierung auf akademische Themenbereiche herausgebildet, die im herkömmlichen Sinne als besonders „entwicklungsrelevant“ gelten: Gesundheitswissenschaften (Global/Public Health, Epidemiologie, Mikrobiologie, etc.), Gesellschaftswissenschaften (Politik, Soziologie, Development Studies, Ökonomie, Jura mit Schwerpunkt Menschenrechte), Agar- und Umweltwissenschaften sowie Ingenieurswissenschaften. Kleinere Schwerpunkte hat der KAAD auf akademischer Förderung von Künstlerinnen und Künstlern (mehrere namhaft und international renommiert) und auf kulturwissenschaftlichen Fächern, vor allem Linguistik afrikanischer Regionalsprachen. 

Kooperationen mit anderen kirchlichen oder gesellschaftlichen Akteuren in Deutschland machen es möglich, noch einmal weitere thematische und regionale Schwerpunkte zu setzen und durch Drittmittel mehr Stipendiatinnen und Stipendiaten zu fördern zu fördern. Ein wichtiges Beispiel dafür ist die Kooperation mit dem Bistum Münster für Master- und Promotionsstipendien, die auf begabte Nachwuchskräfte aus Nord-Ghana zielen. Das Bistum hat dort fünf Partner-Diözesen, in denen somit auch der KAAD ein starkes Netzwerk aufbauen konnte und sich immer wieder mit der Arbeit der Akteure aus dem Bistume Münster verbindet. Den mit dem KAAD eng verbundenen fünf Bischöfen ist somit eine wachsende Zahl von Expertinnen und Experten aus verschiedenen Sektoren zur Seite gestellt, die nicht nur die Universitäten Nord-Ghanas mitprägen, sondern auch die kirchliche Arbeit und die Gesellschaft vor Ort. 


Ein weiteres Beispiel sind Kooperationen mit Forschungsnetzwerken, die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert werden. Vor allem das Ökosystem des Kilimandscharo in Tansania stand bisher in mehreren Forschungsphasen im Zentrum. Zu den Forschenden aus den Fachbereichen Bodenkunde, Ökologie, Agrarwissenschaft und Meteorologie gesellen sich inzwischen auch Promovierende der Sozialwissenschaften, welche die sogenannten „Livelihoods“, also die Lebensbedingungen der Menschen am Kilimandscharo sowie deren Interaktion mit den Ökosystemen in den Blick nehmen.