Der Geophysiker Elias Lewi Teklemariam hatte nach seiner KAAD-finanzierten Promotion zum Thema „Modellierung und Inversion von hochpräzisen Schwerefelddaten“ an der Technischen Universität Darmstadt beste Perspektiven auf eine Karriere in Europa oder Nordamerika. Dennoch kehrte er 2005 nach Äthiopien zurück, wo er seitdem am Geophysikalischen Observatorium der Addis Abeba Universität lehrt und forscht sowie Mitinhaber einer Firma für geodätische Untersuchungen ist.
Elias Lewi ist überzeugt davon, seinem Land am meisten durch seine Tätigkeit am traditionsreichen Geophysikalischen Observatorium dienlich sein zu können, dessen seismographische Aufzeichnungen weltweit sehr begehrt sind. So war Elias Lewi auch die treibende Kraft hinter der Gründung des Instituts für Geophysik, Weltraumforschung und Astronomie (IGSSA), welches das Observatorium einschließt, den entsprechenden Fachbereich der Universität. aber wesentlich erweitert. Unter anderem entstand hier der erste Master-Kurs in Geodäsie in der ganzen Region, der in Kooperation mit Universitäten in Kenia, Uganda und Tansania angeboten wird. Momentan ist Elias Lewi Leiter der Abteilung für Geomatik, Geodäsie und Gravimetrie am IGSSA. Durch seine Verbindungen u. a. nach Deutschland hat er viele Kooperationsprojekte im Bereich Geodäsie initiiert, von denen die äthiopische Einrichtung profitiert, so z. B. mit dem Bundesamt für Kartographie und Geodäsie, der Universität Darmstadt und Universitäten in Großbritannien, den USA und Frankreich.

Elias Lewi gehört zum Rat der Gouverneure der Äthiopischen Katholischen Universität St. Thomas Aquinas. Zudem ist er Vorstandsmitglied der Stiftung des Äthiopischen Kulturerbes, einer NGO, die im umweltpolitischen Bereich aktiv ist. Seit 2006 ist Elias Lewi Mitglied des äthiopischen KAAD-Partnergremiums, seit 2011 auch dessen Vorsitzender.