Äthiopien
Dr. Mekdem Tesfamichael Hassen
Mekdem Tesfamichael Hassen studierte Psychologie an der Universität von Addis Abeba, bevor sie 2012 ein Stipendium für ein Masterstudium in „Psychosozialer Beratung“ auf den Philippinen erhielt. 2016 kam sie als KAAD-Promotionsstipendiatin nach Deutschland, um sich am akademischen Lehrkrankenhaus der Universität Konstanz, dem Zentrum für Psychiatrie Reichenau, mit den negativen Auswirkungen der amphetaminhaltigen All-tagsdroge Khat zu beschäftigen. Khat verursacht sowohl in Äthiopien als auch in den angrenzenden Ländern viele Probleme.
Als Mekdem Tesfamichael 2021 nach Äthiopien zurückkehrte, arbeitete sie zuerst für eine NGO, die sich um die Verbesserung der Lebensbedingungen armer Frauen und Kinder kümmert. Die Reintegration in ihrem Heimatland gestaltete sich jedoch aufgrund des Krieges nicht einfach für sie. Mekdem Tesfamichael konnte sich jedoch gut in Addis Abeba etablieren und wurde neben ihrer Tätigkeit bei der NGO auch Dozentin für klinische Psychologie an der staatlichen Kotebe Metropolitan Universität in Addis Abeba.
Im Sommer 2022 wechselte sie zum Katholischen Sekretariat der Erzdiözese Addis Abeba. Hier ist sie seither als Psychologin und Projektmanagerin für den Aufbau eines Beratungszentrums tätig, das Menschen mit Traumata, Substanzkonsum und anderen Alltagsstressoren Hilfestellung bieten soll. Zu den Tätigkeiten des Beratungszentrums sollen zukünftig ebenfalls Trainingsprogramme für das Personal im Bildungssektor der Erzdiözese Addis Abeba gehören. Die Beschäftigten sollen dort über mentale Gesundheit, menschliche Dynamiken sowie über die Beratungs- und Ent-wicklungspsychologie aufgeklärt werden.
Als Alumna des KAAD ergänzt Mekdem Tesfamichael seit 2022 auch die Repräsentation von Frauen im Partnergremium für Äthiopien und ist in der Alumni-Vereinigung „KAAD Association of Scholars from the Horn of Africa“ aktiv. Zusammen mit anderen Mitgliedern dieser Vereinigung und den katholischen Studierenden in der Erzdiözese Addis Abeba hat sie ein Friedens-Forum zu der Thematik „Frieden durch Rechenschaftspflicht, nationale Integrität, psychologische Intervention und Bildung“ ins Leben gerufen.