Simbabwe

Georgina Maxim

Wenn eine vom KAAD geförderte Künstlerin bei der Kunst-Biennale in Venedig ausstellt, ist das für den Stipendiengeber ein Grund zu Freude und Stolz. Schließlich gilt sie neben der Documenta in Kassel als bedeutendste Kunstausstellung weltweit. Dass auf der 58. Biennale jedoch gleich zwei vom KAAD geförderte Künstlerinnen in den Pavillons ihrer Länder ausstellten, ist schon sehr außergewöhnlich. Beide Künstlerinnen sind Frauen aus Afrika, die vom KAAD für ein Masterstudium gefördert wurden.
So vertrat Selasi Awusi Sosuihr Heimatland Ghana mit einer Glaskunst-Installation, während Georgina Maxim für Simbabwe mit ihrer Textilkunst auftrat. Simbabwe war schon zum fünften Mal mit einem Pavillon vertreten.
Das Motto der 58. internationalen Kunstausstellung “May you live in interesting times“ verkörperten die beiden Frauen nicht nur mit ihrer Kunst, sondern auch mit ihren Biografien:

Georgina Maxim aus Simbabwe absolvierte ihren Master in African Verbal and Visual Arts an der Universität Bayreuth mit einem KAAD Stipendium. Geboren 1980 in Harare, absolvierte sie mehrere Diplome in Applied Art, Design, Creative Art and Education an der Chinhoyi University of Technology in Simbabwe, bevor sie viele Jahre als Galerie-Managerin der wichtigen Kunstinstitution Gallery Delta in Harare arbeitete. Sie ist mit dem KAAD-Alumnus Misheck Masamvu verheiratet, mit dem sie nicht nur zwei Kinder hat, sondern 2012 auch das Zentrum Village Unhu gründete, ein Kollektiv zur Förderung von Nachwuchskünstlern. Neben der Förderung junger Künstler aus aller Welt durch ‚Residency‘-Programme werden dort auch Kunstaustellungen und Aktionen organisiert, die die Kunstszene Simbabwes in den letzten Jahren lebhaft und nachhaltig mitgestaltet haben. Als frei schaffende Künstlerin beschäftigt sich Georgina Maxim vor allem mit moderner Textilkunst, welche sie auf der Biennale im Simbabwischen Pavillon unter dem Titel ‚Soko Risina Musoro‘ (A Tale without a Head) ausstellt. Dies ist auch vor dem Hintergrund der sozial und politisch sehr turbulenten Zeiten in Simbabwe ein starkes Zeichen.

May you live in interesting times – der KAAD gratuliert seinen starken Künstlerinnen.