Simbabwe

Sharon Yeukai Mada

Sharon Yeukai Mada stammt aus Hatcliffe, einem strukturell benachteiligten Vorort von Harare, in dem ein erheblicher Teil der Bevölkerung unter chronischer Ernährungsunsicherheit leidet und der Zugang zu ausreichender oder gar ausgewogener Nahrung häufig nicht gewährleistet ist. Der Widerspruch zwischen dieser Notlage und dem gleichzeitigen Wegwerfen von Lebensmitteln in ihrem Umfeld hat sie bereits in jungen Jahren zum Nachdenken gebracht – und zum Ziel geführt, langfristig zur Bekämpfung von Hunger und zur Förderung nachhaltiger Ernährungssysteme beizutragen.

Sharon Mada absolvierte ihr Bachelorstudium in Geografie an der University of Zimbabwe und einen Masterstudiengang in Ecology and Nature Management an der Russischen Universität der Völkerfreundschaft in Moskau. Nach ihrer Rückkehr lehrte sie zunächst an der Chinhoyi University of Science & Technology, bevor sie 2022 eine Dozentur an der Catholic University of Zimbabwe übernahm. Ihre akademische Laufbahn verbindet sie mit einem fundierten Bildungsanspruch: Sie erwarb zudem ein Postgraduate Diploma in Education, um ihre Lehrtätigkeit didaktisch zu vertiefen.

Seit 2022 promoviert Sharon Mada am Thünen-Institut der Georg-August-Universität Göttingen im Fach Agrarökonomie. In ihrer Dissertation analysiert sie Lebensmittelverluste in Haushalten und auf Straßenmärkten in Simbabwe. Ihre Forschung adressiert zwei zentrale Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen: SDG 2 (Kein Hunger) und SDG 12 (Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster). Dabei geht sie bewusst über bestehende Forschungsschwerpunkte hinaus, die bislang weitgehend auf Daten und Kontexte aus dem Globalen Norden fokussiert sind. Mit ihrer Arbeit schließt sie eine bedeutende Lücke in der internationalen Agrarforschung und schafft fundierte Grundlagen für armuts- und kontextgerechte politische Maßnahmen in Simbabwe und vergleichbaren Regionen.

Neben ihrer wissenschaftlichen Arbeit engagiert sich Sharon Mada seit vielen Jahren gesellschaftlich. In ihrer Heimatpfarrei widmete sie sich der Unterstützung bedürftiger Menschen. Auch innerhalb des KAAD-Netzwerks bringt sie sich verantwortungsvoll ein: 2023 in das Leitungsteam des „KAAD African Parliament“ gewählt.

Für ihre wissenschaftliche Arbeit, ihr soziales Engagement und ihren Beitrag zur internationalen Forschungslandschaft wurde Sharon Mada 2024 mit dem Hermann-Weber-Stipendium des KAAD ausgezeichnet.