Kreislaufwirtschaft – Chancen und Schwierigkeiten für Afrikas Ökonomie, Landwirtschaft und Ernährungssicherheit

Bonn, Haus Venusberg | 02.07.2024 - 05.07.2024
Leitung:Dr. Marko Kuhn; Dipl.-Ing. agr. Bernhard Nägele
Geistliche Begleitung:P. Prof. Dr. Ulrich Engel OP

Primär für Stipendiatinnen und Stipendiaten aus Afrika

In Zeiten immer knapper werdender Ressourcen stehen auch afrikanische Volkswirtschaften vor der Herausforderung, die ökonomischen und vor allem natürlichen Grundlagen der Wirtschaft zu überdenken und sowohl die eigene Abhängigkeit von Exporten zu reduzieren als auch Alternativen zum konfliktbeladenen Abbau von Rohstoffen zu suchen. Schon jetzt gibt es vielfältige Erfahrungen mit Recycling – meist im Segment der informellen Ökonomie und in der Landwirtschaft in Afrika. Die sogenannte Kreislaufwirtschaft (‚Circular Economy’) ist ein Modell der Produktion und des Verbrauchs, bei dem bestehende Materialien und Produkte so lange wie möglich geteilt, wiederverwendet, repariert und aufgearbeitet werden. Neben der Reduktion von Abfällen wird auf diese Weise der Lebenszyklus der Produkte verlängert und der Verbleib der Ressourcen in der Wirtschaft gewährleistet.

Dieses Seminar möchte erörtern, wie dieses Modell der Kreislaufwirtschaft auf afrikanische Volkswirtschaften anwendbar ist. Dabei gilt es zunächst, einen Einblick in die Prinzipien und die Praxis dieses regenerativen Systems zu bekommen und die positiven Aspekte ebenso zu benennen wie die Fallstricke. Als Paradebeispiel für Kreislaufwirtschaft wird die Landwirtschaft gesehen, wo nach dem Vorbild der Natur der Betrieb als ganzheitliches System genommen und so bewirtschaftet wird, dass möglichst geringe Zufuhren (an Wasser, Energie, Nährstoffen,…) von außen nötig sind, ohne dass Mangelzustände bei Nutztieren und -pflanzen entstehen.

Das Seminar findet in Kooperation mit dem Bildungshaus Kloster St. Ulrich (Landvolkshochschule der Erzdiözese Freiburg) statt. Aufgrund der ländlichen Lage des Veranstaltungsortes kann die Landwirtschaft in den umliegenden Höhen des Schwarzwaldes und der Ebene am Oberrhein besonders in den Blick genommen werden. Von dort ausgehend werden Betriebe besichtigt, die sich dem Modell der Kreislaufwirtschaft verschrieben haben und mit ihrer Erfahrung das Seminar bereichern können. Im Tagungshaus werden Expertinnen und Experten aus Afrika und Europa über die verschiedenen Facetten der Kreislaufwirtschaft sprechen.