Uganda

Proscovia Namubiru Ssentamu

Proscovia Namubiru Ssentamu gehört zu zahlreichen afrikanischen Stipendiatinnen und Stipendiaten des KAAD, die die Uni Bayreuth als hervorragenden akademischen Ort entdeckt haben. Die dortige Tradition der Verbindung nach Afrika schafft ausgezeichnete Voraussetzungen für Forschung zu afrikanischen Themen, vor allem in den Sozialwissenschaften. Sie hat 2003-2006 dort im Fach Pädagogik promoviert. Dabei verstand sie Bayreuth aber nicht nur als akademischen „Lebensraum“, sondern auch als sozialen und kirchlichen. Ihre Doktorarbeit behandelte das Thema der Lehrerausbildung und vergleicht die Methoden in Deutschland und Uganda. Hierfür forschte sie natürlich in ihrem Heimatland, führte aber auch intensive Gespräche mit Angestellten an Schulen in Bayreuth. Neben ihrer engagierten Teilnahme an Aktivitäten der örtlichen Pfarrgemeinde und der Katholischen Hochschulgemeinde war sie auch noch aktives Mitglied der Kolpingfamilie Bayreuth, mithilfe derer sie Spenden für ein selbst initiiertes Projekt in ihrem Heimatland gesammelt hat.

Ihr akademischer Eifer und ihre guten Studienleistungen zeichnen Proscovia Namubiru ebenso aus, wie ihre sehr geschätzte Lehrtätigkeit. Zunächst absolvierte sie einen Bachelor- und Masterabschluss in ihrem Heimatland Uganda, jeweils im Fach Pädagogik, danach noch einen einjährigen zusätzlichen Master in Curriculum Studies an der University of London. Nach der Promotion in Bayreuth folgten weiterführende Diplome und Zertifikate in Melbourne und Nairobi. Für ihr soziales Engagement wurde sie während ihrer Zeit in Deutschland ausgezeichnet. 2003 verlieh ihr die damalige Umweltministerin von Nordrhein-Westfalen, Bärbel Höhn, den Sonderpreis der Deutschen UNIFEM (United Nations Development Fund for Women) für Ihr Engagement für die „Akutwala Ekiro“ Frauengruppe. Akademisches und soziales Engagement gingen und gehen auch nach der Rückkehr nach Uganda weiterhin Hand in Hand: Sie ist Mitglied der Steuerungsgruppe ‘East and South African Centre of Excellence for Educational Research Methods and Management’ (CERM-ESA) und führendes Mitglied im Projekt ‘Strengthening Institutional Capacity for Higher Education Leadership and Management in sub-Saharan Africa‘. Beide Initiativen setzen auf internationale Partnerschaften. In ihrer Heimat trägt sie als Mitglied der Buleega-Makindu Association (BUMA) zur Unterstützung zweier Dörfer bei.

Beruflich war Frau Namubiru zunächst vierzehn Jahre (1996 bis 2010) als Dozentin an der Makerere University in Kampala angestellt, bevor sie 2010 an das Uganda Management Institute wechselte, wo sie seither unterrichtet und die wichtige Leitungsposition in der Qualitätssicherung innehat. Hier ist sie auch Chefredakteurin des institutseigenen Journals für öffentliche Verwaltung und Management.

Im KAAD Netzwerk ist Proscovia Namubiru eine stark engagierte Alumna. Sie war jahrelang Vorsitzende des ugandischen Zweigs von KASEA (KAAD Association of Scholars from East Africa) und hält regelmäßig Vorträge bei Alumniseminaren und -konferenzen in verschiedenen afrikanischen Ländern. Dabei geht es um regionale Integration, Qualitätsstandards in der Bildung und ähnliche Themen. Zuletzt sprach sie bei der KAAD-Konferenz in Tamale Ghana zu einem Thema, was aktuell in der afrikanischen KAAD-Community sehr stark diskutiert wird: Transformation of African Education Policies and Approaches – Which Type of Education is Necessary to Bring About Meaningful Change? Dabei ging es um die Frage, wie Schulbildung in afrikanischen Ländern so verändert werden kann, dass sie zum selbständigen Denken der Schülerinnen und Schüler beiträgt und zu selbstverantwortlichem Reflektieren und Handeln ermutigt.