Nachdem das Seminar der KAAD Assocation of Scholars from East Africa (KASEA) im letzten Jahr in Kenia stattgefunden hat, richtete in diesem Jahr der ugandische Zweig von KASEA das Seminar aus. Die Veranstalter hatten sich dazu die Stadt Mbale am Fuß des Mount Elgon im Osten des Landes ausgesucht, denn dort kann besonders gut beobachtet und studiert werden, womit sich die 42 Teilnehmenden des Seminars auseinandersetzten: Die Verbindung von Bergbau, Umwelt, Gesundheit und Naturschutz unter dem Titel „Harmonizing Resources: The Nexus of Mining, Environment, Health and Conservation“. Der Geowissenschaftler Dr. Brian Guma referierte über das Management von Ressourcen in Uganda, um den Einfluss des Klimawandels und die Auswirkungen des Kupferbergbaus zu minimieren. Nakundwa Mvungi, KAAD-Stipendiatin aus Tansania, sprach über die Konsequenzen des legalen und des illegalen Goldabbaus in ihrem Land, vor allem über die Rechte der betroffenen Bevölkerung und der im Bergbau aktiven Menschen. Im Rahmen der Zusammenkunft konnten die Stipendiatinnen, Stipendiaten und Alumni aus Uganda, Kenia und Tansania eine Übersicht über ihre Aktivitäten des letzten Jahres geben und die neueste Ausgabe des „KASEA-Newsletters" vorstellen.
Im Rahmen des Seminars konnte sich KAAD-Referatsleiter Dr. Marko Kuhn in intensiven Gesprächen mit den Stipendiatinnen und Stipendiaten, die vor Ort (,sur place‘) studieren, über den jeweiligen Studienverlauf, die Forschungsthemen und die beruflichen Perspektiven austauschen. Um das Umfeld dieser Förderung und das Netzwerk des KAAD besser kennenzulernen, begleitete Prof. Dr. Uwe Hunger von der Hochschule Fulda den Referatsleiter bei den Begegnungen. Uwe Hunger, der zurzeiteine Evaluation der Sur Place-Förderung des KAAD durchführt, sprach mit den aktuell Geförderten sowie mit den anwesenden Alumnae und Alumni aus demselben Programm in verschiedenen Fokusgruppen.
Die Exkursion des Seminars führte die Teilnehmenden am zweitletzten Tag an die Hänge des erloschenen Vulkans Mount Elgon nach Kapchorwa, das 1800 Meter über dem Meer liegt und Ausgangspunkt von Wandertouren in diese von großer Biodiversität geprägten Berglandschaft ist, die durch menschliche Besiedelung, Bergbau und Klimawandel in ihrem Bestand gefährdet ist. Drei beindruckende Wasserfälle, die ,Sipi-Falls‘, waren das Ziel der Wandertour.
Der Aufenthalt von Marko Kuhn in Uganda stand ebenfalls im Zeichen der Netzwerkbesuche. In der Hauptstadt Kampala begleitete ihn dabei Uwe Hunger zu Gesprächen mit dem stellvertretenden deutschen Botschafter Hans von Schroeder, dem Leiter des Büros der Friedrich-Ebert-Stiftung in Kampala, Achim Vogt, der KAAD-Alumna Proscovia Namubiru-Ssentamu, Leiterin der Abteilung für Qualitätssicherung am Uganda Management Institute, Dr. James L. Nkata, Generaldirektor desselbigen sowie mit dem Generalsekretär der ugandischen Bischofskonferenz, Msgr. John B. Kauta.
Auch in Kampala pflegt der KAAD eine enge Beziehung zur Kunst-Szene, die von den KAAD-Alumnae Martha Kazungu und Violet Nantume ins Leben gerufen wurde. Beide haben in Deutschland einen Master im Bereich Kunstwissenschaft absolviert. KAAD-Alumna Irene Piloya, die bis vor wenigen Monaten ein Stipendium für ein Masterstudium in Fine Arts an der Kwame Nkrumah University of Science and Technology erhalten hat (vgl. Bericht), gewährte Uwe Hunger und Marko Kuhn einen interessanten Einblick in den Kreativ- und Kunstsektor in Kampala, vor allem anhand eines ,Creative Hub‘ namens MOTIVE – in diesem Zentrum sind Start-Ups aus den Bereichen Dienstleistung, Handwerk und Design untergebracht und befruchten sich gegenseitig mit Ideen.